DAS DANDELION | Eine Historie abseitiger Perlen der Literatur

Die Idee hinter dandelion ist, Titel abseits des gewöhnlichen Literatur-Kanons zu besprechen und so im Laufe der Zeit eine Art geheime, alternative Literatur-Historie zu erschaffen – bestehend aus Romanen, Novellen und Kurzgeschichten, die wenig bekannt sind, einfach übersehen wurden, vielleicht weil die entsprechende Lobby fehlte, es qualitativ aber mit ihren berühmten Zeitgenossen aufnehmen können und ihnen, was innovative und ungewöhnliche Ideen anbelangt, möglicherweise voraus sind.

1836   –   Théophile Gautier | Die liebende Untote
1838   –   Edgar Allan Poe | Ligeia
1851   –   Nathaniel Hawthorne | Das Haus mit den sieben Giebeln
1852   –   Elizabeth Gaskell | Die Geschichte der alten Amme
1859   –   George Eliot | Der Schleier hebt sich
1867   –   Amelia B. Edwards | Salome
1872   –   J. Sheridan Le Fanu | Carmilla
1881   –   Vernon Lee | Winthrops Abenteuer
1885   –   Robert Louis Stevenson | Olalla
1886   –   Vernon Lee | Oke von Okehurst
1887   –   Vernon Lee | Amour dure
1896   –   Vernon Lee | Die Puppe
1897   –   Bram Stoker | Dracula
1897   –   Sarah Orne Jewett | Marthas Dame
1897   –   Arthur Machen | Der Berg der Träume
1899   –   Arthur Machen | Die weißen Gestalten
1911   –   Algernon Blackwood | Der Zentaur
1911   –   Oliver Onions | Die lockende Schöne
1911   –   Oliver Onions | Der Unfall
1914   –   Algernon Blackwood | Aufgeschoben
1918   –   Rebecca West | Die Rückkehr
1918   –   Katherine Mansfield | Glückseligkeit
1920   –   Edith Wharton – Zeit der Unschuld
1922   –   Walter de la Mare – Seatons Tante
1924   –   Oliver Onions – Die wirklichen Leute
1925   –   Virginia Woolf – Mrs Dalloway
1933   –   Dorothy Strachey – Olivia
1950   –   Fritz Leiber – Das Schiff startet um Mitternacht
1954   –   Violette Leduc – Therese und Isabelle
1959   –   Shirley Jackson | Spuk in Hill House
1961   –   J. R. Salamanca | Lilith
1963   –   Peter S. Beagle – Komm, Lady Tod
1964   –   Elizabeth Bowen – Die kleinen Mädchen
1965   –   Fritz Leiber – Vier Geister in ‚Hamlet‘
1969   –   Kingsley Amis – Zum Grünen Mann
1976   –   Fritz Leiber – Schwarze Schwingen
1979   –   Elizabeth A. Lynn – Die Frau, die den Mond liebte
1984   –   Steven Millhauser | Das Jademädchen
1985   –   Iain Banks | Barfuß über Glas   NEU
1998   –   Sarah Waters – Die Muschelöffnerin
2000   –   Edward Carey | Das verlorene Observatorium   NEU
2000   –   Steven Millhauser | Zaubernacht
2004   –   Antje Wagner – Das Fenster hinter den Flamingos
2007   –   Elizabeth Hand – Dem Tod so nah
2009   –   Carmen Bregy – Im Stillen umarmt
2009   –   Sarah Waters – Der Besucher
2010   –   Antje Wagner – Schattengesicht
2011   –   Elizabeth Hand – In der Nähe von Zennor
2014   –   Richard Lorenz – Amerika-Plakate
2014   –   Peggy Wolf – Acker auf den Schuhen
2015   –   Frank Hebben – Der Algorithmus des Meeres
2017   –   Julia A. Jorges | Symbiose

23 Kommentare zu “DAS DANDELION | Eine Historie abseitiger Perlen der Literatur

  1. Das sind tolle „abseitige“ Tipps. Viele Autorennamen habe ich zugegebenermaßen noch nie gehört, was aber bestimmt nicht so bleiben wird. Durch deinen Blog bin ich auch auf John Crowley aufmerksam geworden, dessen vierbändigen Monumentalroman ich mir unbedingt demnächst zulegen möchte. Vor einiger Zeit bin ich auf einen kleinen Verlag aufmerksam gemacht worden, der ebenfalls „abseitige“ (und auch prominentere) (Hör-)Bücher verlegt: http://www.onomato.de Dort findet man bestimmt auch die eine oder andere Perle. Einen Gruß!

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  2. Mit John Crowley wirst du es nicht so leicht haben. Die sind nur auf Englisch erschienen und meines Wissens nicht mehr lieferbar. Nur der erste Band ist in einer älteren Version auf Deutsch erschienen.

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  3. Das Englisch schreckt mich nicht ab- ich habe mit George R. Martin geübt. 😉 Schade, wenn sie so schwer zu bekommen sind. Ich habe tatsächlich ein wenig im Internet gestöbert und fand das Angebot auch dürftig. Da wird sich hoffentlich eine Lösung finden…

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  4. Wollte mich etwas spät, aber doch für Deinen positiven Kommentar aus meinem Blog bedanken! Spannende Auswahl an Werken hast Du hier zusammengestellt!
    Im Augenblick arbeite ich mich durch Charles de Lint. Liebe Grüße,
    Elisa

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  5. Vielen Dank, Elisa. Ich würde mir wünschen, du würdest mehr Rezensionen in deinem Blog posten. Auf deine Meinung zu Charles de Lint bin ich auf jeden Fall sehr gespannt.

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  6. Hallo Frank!
    Dein Blog gefällt mir sehr. Schöne Idee, nicht nur unbekanntere Werke vorzustellen, sondern dadurch auch eine kleine Parallel-Literatur-Welt zu etablieren. An diesem Gedanken ist auch etwas sehr Wahres über die Beschaffenheit unserer Welt. Aber ich möchte das hier jetzt nicht vertiefen… Eigentlich möchte ich an dieser Stelle auch Dich und Deine Leser aufmerksam machen auf: indieautor – Literaturport für Selfpublishing und Schreibkunst.
    Ich habe dort eine ähnliche Ausrichtung wie dandelion und möchte schönen und guten Büchern, die noch nicht bekannt oder m. E. noch nicht bekannt genug sind, zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen.
    Gruß, A. Goldberg

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  7. Lieber Peter, danke für dein Interesse. Ah, Thomas Ligotti und Lucius Shepard. Ich habe von beiden schon mehrere Sachen gelesen. An Ligotti stört mich, dass er, ähnlich wie Lovecraft, kein großes Interesse an Zwischenmenschlichem hat, ich aber. Shepard hat einen großartigen Schreibstil. Was würdest du mir zum Neueinstieg von den beiden empfehlen?

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  8. Hm, gute Frage. Shepards Stories um den Drachen Griaule haben mich sicher am meisten begeistert. Solltest Du die noch nicht gelesen haben, ist das meine Empfehlung. Die Story „R & R“ und der daraus entstandene Roman Life During Wartime, die Cyberpunk-Novelle „Aztechs“, die Shortstory „The Emperor“ – das sind ansonsten so meine Lieblinge 🙂
    Mit Ligotti kann man schon so seine Schwierigkeiten haben … Die Stories „Teatro Grottesco“ und „Gas Station Carnivals“, oder für den klassichen Cosmic Horror: „Flowers of the Abyss“.
    Ich wünsche Dir einen guten Sprung ins neue Jahr ! und immer gute Lektüre 😉

    Gruß
    PM

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    • Das muss ich bei Gelegenheit mal sortieren. Am meisten interessieren mich die Drache-Giraule-Stories. Die kenne ich noch nicht. Life During Wartime habe ich gelesen, und fand ich auch spektakulär…

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  9. Huhu,
    ich hab deinen Blog gerade zufällig entdeckt und mich sehr darüber gefreut. Sehr lange war ich schon auf der Suche nach einem Blog, der ähnliche Literatur liest wie ich. Ich liebe Geistergeschichte aus England und gothic novels. Das viktorianische Zeitalter und die Literatur daraus mag ich einfach besonders gerne. Ich nehme dich in meine Top-Liste auf und stöber hier noch ein bisschen 🙂
    LG Tinka

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    • Liebe Tinka, da haben wir wohl tatsächlich einen ähnlichen Literaturgeschmack. Bin gerade bei dir auf „Literaturaustausch“ unterwegs. Einige der Werke, die du rezensiert hast, habe ich noch „vor mir.“ Natürlich sofort in den Blogroll aufgenommen.

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  10. Hallo Frank!

    Nach dem ich Dir nur ja schon länger hier folge und wir uns erst kürzlich auf FB über Vor- und Nachteile Nohlscher Klassiker-Übersetzungen unterhalten haben, fand ich es mal an der Zeit Dir ein Kompliment für Deinen tollen Blog zu machen. Die obige Auflistung hat mir gleich ein paar neue Autorennamen spendiert, welche ich mal sogleich antiquarisch suchen werde. Da ich „Gothic Novels“ erst seit vergleichsweise kurzer Zeit (ca. 4, 5 Jahre) lese, habe ich hier eindeutig noch dringend Nachholbedarf. Ein glücklicher Zustand, denn was gibt es Schöneres, als das Beste noch vor sich zu haben. 😉

    Nach Walpole, Shelley, Stoker und Blackwood werde ich mich demnächst Howard, Bradbury und Lovecraft widmen. Und auch wenn mein Blog den Fokus in erster Linie auf Crime-Fiction hat, gebe ich in Zukunft auch hier und da dem wohligen Grusel eine Plattform.

    Bin sehr gespannt, was du als nächstes abseitiges ausgräbst und wünsche Dir weiterhin viel Spaß am Lesen
    LG
    Stefan

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    • Ich danke dir so sehr, Stefan! Auf wohligen Grusel auf deiner Seite freue ich mich sehr.
      Im Krimi-Bereich bin ich leider nicht sehr bewandert, obwohl mir eigentlich egal ist, welches Genre ich lese, wenn’s nur gut geschrieben ist. Wenn du mir einen Krimi empfehlen kannst, der möglichst wenig Action enthält, nicht schnoddrig-cool ist, nicht dreckig ist; dafür aber stimmungsvolle Schönheit (z.B. Landschaften, Gebäude etc.) enthält, sowie Abgründe, Liebe, Wärme, tiefe Gedanken, Philosophisches, guten Schreibstil und ein verzwicktes Whodunnit, dann würde ich diesen Roman sofort lesen und bei Gefallen hier besprechen. 🙂

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      • Lieber Frank, ich denke von einem Austausch werden wir da beide sehr profitieren. 🙂 Mir geht es da wie Dir: Ich bin offen für (fast) jegliche Art von Genre-Literatur, wenn der Schreiberling sein Handwerk versteht und mich vielleicht auch inhaltlich etwas reizt. – Zum Tipp: Nun, da gibt es sicher einige Kriminalromane, die in dein Beutespektrum fallen dürften. Wenn es Dir nichts ausmacht, sie Dir antiquarisch zu besorgen, würd ich Dir z.B. John Dickson Carr ans Herz legen (frühen Die Gideon-Fell-Krimis, z.B. Tod im Hexenwinkel, Der verschlossene Raum (!!!) oder Das verhexte Haus). Ein Autor des „Golden Age“ des Kriminalromans, der das „Locked-Room“-Mystery quasi aus der Taufe gehoben hat und in Stil und Setting immer sehr stimmungsvoll mit dem Schauerroman kokettiert. Wenn das Ganze mit einer Prise Humor versetzt sein darf, gern auch Edmund Crispins Heiliger Bimbam (ein wenig eine Hommage an Montague Rhodes James) oder Dorothea S. Baltensteins (wer sich dahinter verbirgt, wird nicht verraten, sonst nimmt es den Spaß an der Sache) Vier Tage währt die Nacht. Eine historischer Kriminalroman (1817, schottisches Hochland, altes Schloss), an dem Shelley und Byron ihre Freude gehabt hätten. – Die kannst du Dir ja mal näher anschauen. Würden jedenfalls allesamt auch in das Thema „abseitige Literatur“ passen. Und wenn du mehr Tipps brauchst, einfach melden. 🙂 – Beste Grüße, Stefan

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  11. Pingback: Artikelrevue #10 – Themen der Woche: 19.5. – 25.5.2019 | Treffpunkt Phantastik

  12. Hallo,
    das sind wirklich interessante Leseempfehlungen. Toll, dass du diesen wenig bekannten Werken Beachtung schenkst und sie dadurch eine zweite Chance bekommen!
    Liebe Grüße, Felix von der AdPoint GmbH

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